Ein Segen für die Gesellschaft
Ohne Ehrenamtliche wäre das Deutsche Rote Kreuz nicht denkbar. Hasan Atamish ist einer von über 1200 freiwilligen Helfern beim DRK Stuttgart. Er engagiert sich neben seinem 100 Prozent Job als Architekt in der Rotkreuzgemeinschaft als Wohnberater für behinderte und ältere Menschen. Nun ist der 29-Jährige einer von neun Kandidaten, die in die Endrunde des Ehrenamtspreises „Stuttgarter:in des Jahres“ gewählt wurden. Damit würdigen seit zehn Jahren Volksbank Stuttgart, Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten freiwilliges soziales Engagement.
Für Hasan Atamish war klar: Er will nicht nur ein guter Architekt werden. Er will auch ein guter Mensch sein. Der Sohn eines irakischen Mediziner-Ehepaars, der in Jordanien aufwuchs, studierte an der Deutsch-Jordanischen Hochschule in Amman und kam vor sechs Jahren nach Deutschland. Um 5 Uhr morgens gelandet, startete er bereits vier Stunden später an seinem neuen Arbeitsplatz.
Unglaubliche Dankbarkeit
So engagiert Hasan Atamish in seinem Beruf ist, so einsatzfreudig ist er in seiner Freizeit. "Ich wollte mich sozial einbringen", sagt der 29-Jährige. Er rief beim DRK Stuttgart an und erkundigte sich nach ehrenamtlichen Einsatzmöglichkeiten für ihn. Schnell war klar: als ehrenamtlicher Wohnberater fürs DRK Stuttgart kann er sein professionelles Wissen, seine technische Ausstattung und seine Freude am Kontakt mit Menschen am besten für die Gesellschaft einbringen. Sein größtes Geschenk sei dabei, so sagt er, die unglaubliche Dankbarkeit der Menschen, die er berate.
Bessere Lebensqualität
Hasan Atamish besucht Menschen mit seinem Tablet und zeigt ihnen Möglichkeiten auf, wie ihre Wohnung besser auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet werden kann. Er schlägt Übergangslösungen vor, bis Maßnahmen genehmigt und umgesetzt werden können. Das verbessert die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich. Zudem weist er auf finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten von Pflegekassen, Krankenkassen und der Stadt Stuttgart hin. Vielen sei gar nicht bewusst, so Atamish, welche Unterstützungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen
"Jeder und Jede hat drei Stunden Zeit"
Ehrenamtliches Engagement, das ist für Hasan Atamish eine ungemein bereichernde Erfahrung. "Es ist wichtig, dass man es macht, weil man es will", meint er zugleich. Jeder könne mindestens einmal im Monat etwas Gutes tun. "Jeder hat drei Stunden Zeit." Er genießt es zudem, durch sein Engagement Teil eines Teams, der Rotkreuzgemeinschaft zu sein. Und seine neue Heimatstadt Stuttgart ist für ihn "perfekt": die Stadt habe die perfekte Größe, biete viel Grün und eine tolle Verbindung von Stadt und Natur. "Ich fühl' mich hier zuhause." Was er ebenfalls schätzt: "Dass man sich an Regeln hält, ist ideal."
Am 5. Dezember ist Tag des Ehrenamts
Wer übrigens letztlich den Ehrenamtspreis „Stuttgarter:in des Jahres“ erhält, das soll per Online-Abstimmung bestimmt werden. Klar ist: Hasan Atamish und alle ehrenamtlich Engagierten sind für die Stadtgesellschaft ein Segen und für das Deutsche Rote Kreuz Stuttgart auf jeden Fall alle Stuttgarter und Stuttgarterinnen des Jahres. Vielen Dank für das herausragende Engagement - nicht nur am internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember!